Tag 18: Holbrook – Kingman

Nachtrag Weihnachtsessen 2015: Chef-Salat und FrenchFries im «R66-Diner» von Holbrook; dem wohl kultigsten und ursprünglichsten Diner, welches wir je betreten hatten. Es ist über und über mit Werbeschildern und anderen Relikten behängt, vom Schaukelpferd übers Dreirad bis zu Strassenschildern – alles da.

Die Speisekarte: eine spannende Lektüre; auf der Titelseite 20 Szenarios, die einen wirklichen «Bad Day» ausmachen («Wenn deine Zwillingsschwester deinen Geburtstag vergisst», «Wenn du beide Kontaktlinsen ins selbe Auge montierst», «Wenn dich deine Frau mit ‚Guten Morgen George‘ begrüsst, du aber Mike heisst», etc. …). Auf der Rückseite die Miles, die man auf der Route 66 zurücklegen muss, bis man z.B. in Los Angeles oder Oklahoma City ist.

Und das beste: ein Intelligenztest der alten Schule; mit welchem wir uns ganz schön verweilen konnten.  🙂

Unser neues Lieblings-Diner 🙂

War ein funny und gemütlicher Weihnachtsabend, doch, doch.

Und Holbrook ist für R66-Fans ein Paradies; hier finden sich massenweise alte Signs, Diners, Motels und bemalte Fassaden aus früheren Tagen. Yeah!

Voilà ein kleines Best-of Holbrook by night:

Heute beim Aufstehen schien die Sonne. Arizona-Wetter!

Wir frühstückten kurz im Diner nebenan und blieben dann noch etwas im Hotelzimmer, um die Bilder hier im Blog einzufügen.

Als wir los wollten, fielen draussen Schneeflocken. Kein Witz! Wir trauten unseren Augen nicht. DAS ist nun aber gar nicht Arizona. Wir wollen doch jetzt noch etwas den Winter verkürzen, wie es ursprünglich der Plan war (bevor Schnee-Hiken so gross in Mode kam)?!

Man wird ja leider auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nicht nach seinen Wetterwünschen gefragt, also los und Cherokee ins Schneegestöber gesteuert.

R66-photografieren macht nun aber bei Schneegestöber wirklich null Spass. Ich bin schier erfroren und war mit meinen Sommerschuhen denkbar fehl am Platze… Wir beliessen die Motherroad-Pics daher auf einem Minimum – was schade ist, da es in Holbrook wirklich sehr viele tolle Sujets gibt. Als wir ein Stück gegen Westen kamen, schien aber glücklicherweise wieder die Sonne. Nur kalt blieb es, auch wenn es so vom Auto aus betrachtet ziemlich nett aussah da draussen; wenn man ausstieg, wusste man sofort, dass die Temperaturanzeige des Wagens leider die Wahrheit sprach.

Eine kurze Ehrenrunde gabs in Winslow, wo wir die alten Fassaden bewunderten, und mind. ein Teil der Reisegruppe sich sehr über das gigantische R66-Zeichen auf dem Boden an der grossen Kreuzung begeistern konnte.  🙂

Da hielt plötzlich ein Wagen an, die Scheiben wurden gesenkt, ein Herr mit Sonnenbrille schaute raus, reichte mir zwei kleine Nikolaussocken und wünschte Merry Christmas, bevor er weiterfuhr. In den Socken waren amerikanische Weihnachtsleckereien und je ein Gewinnlos für die hiesige Lotterie. *sprachlos*  Da kam richtig Christmas-Feeling auf!

Vor Flagstaff gibt es einen Meteorkrater zu bewundern. Leider war der komplett verriegelt und vergittert und auch für Christmasbesucher nicht zugänglich. Schade, das hätten wir gern kurz besichtigt…

Nächstes Ziel – neben den kleineren Orten entlang der Route 66 – war Flagstaff. Da wollten wir Mittag essen und natürlich die Roadside-Attractions bewundern und ablichten.

Die Altstadt da ist für R66-Fans ein kleines Paradies. Ich konnte mich an den Fassaden und Neonschildern kaum satt sehen… Aber leider stand die Sonne schlecht, und ausserdem war es so kalt, dass sich die Photolaune in Grenzen hielt.

In einem Irish Pub gabs Lunch für uns. Es war heute generell eher schwierig, ein offenes Restaurant ohne unendliche Wartezeiten zu finden – das mussten wir vor allem am Abend merken. Das Pub war ganz ok, das Essen lecker und das Footballspiel im TV spannend. Nur leider war es eher kühl da und hatte Durchzug. Wir waren fast froh, als wir wieder weiter konnten.

Weiter gings nach Williams, wo wir eine Ehrenrunde auf dem «R66 Loop» drehten und erneut kunterbunte Fassaden, Schilder und alte Häuser bewunderten. Motherroad kann echt süchtig machen…!

Wir waren nebenbei auch noch auf der Suche nach Pumas – leider vergeblich.

Nach Williams nahmen wir wieder die I-40 Richtung Westen. Bis zu unserem Tagesziel Kingman war es noch ein ganzes Stück und Mittag längst vorbei.

In Seligman gabs nochmals Photostops – trotz Sonnenschein noch immer fröstelnd und daher eher quick&dirty als besonders ausdauernd – und ein paar tolle Häuser und Souvenirshops (leider infolge Christmas geschlossen) zu bewundern.

Die Route 66 ist in Arizona nur noch stellenweise original befahrbar, meist muss man der I-40 folgen. Aber zwischen Seligman und Kingman kann man sie cruisen, und dies machten wir… bei untergehender Sonne, so richtig Roadmovie-like.

Den R66-Souvenirladen aller Souvenirläden fanden wir zwischen Seligman und Kingman – leider ebenfalls geschlossen.

Im McDoof von Kingman haben wir kurz unsere Übernachtung gebucht, bevor wir noch ein paar Neons und Weihnachtsdekos bewundern und ablichten gingen. Und endlich auch das berühmte R66-Zeichen auf der Strasse fanden!  🙂

Das nächste Traktandum (Weihnachtsessen) gestaltete sich wie vermutet etwas schwierig.

Die meisten Restaurants waren geschlossen. Also versuchten wir es erst Mal im Dennys. Wartezeit: 40 min.

Soviel Zeit hatten wir nicht, da a) Hunger und b) wir noch Wäsche machen mussten.

Also neuer Versuch in einem Diner mitten in der Stadt – die hatten geschlossene Veranstaltung.

PizzaHut war geschlossen.

IHOP: 1 Stunde Wartezeit.

Blieb nur noch die super-amerikanische Variante: Sonic!

Man bestellt direkt aus dem Auto und bekommt das Essen per Rollschuh-Service direkt ans Auto serviert. Und verspeist es anschliessend – im Auto. So wurde unser Weihnachtsessen ein kulinarischer Höhenflug; es gab Burger, Mozzarellasticks und Pömmes.

Was wir dazu getrunken haben, kann sich der geneigte Leser hier gleich selbst aussuchen   😉

Jetzt noch Wäsche und dann bloss nicht nochmals aus dem warmen Hotelzimmer.

Morgen gehts Richtung Südwesten, wir wollen uns noch etwas aufwärmen, bevor es nach Hause in den dann bestimmt auch eintreffenden Winter geht.


 

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